Publikation mit
freundlicher Genehmigung
der Lokalredaktion Radeberg



Sächsische Zeitung
Mittwoch, 14. Februar 2007


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Lissy Stauß 


Auch Café Lissy jetzt rauchfrei
Von Jens Fritzsche

Immer mehr Gaststätten in der Bierstadt sagen dem blauen Dunst den Kampf an. Und die Gäste begrüßen diese Entwicklung.

Es funktioniert offenbar auch ohne Gesetz: Schritt für Schritt bleiben in den Gaststätten in Radeberg und Umgebung die Glimmstängel aus. Jüngstes Beispiel: Ab sofort ist auch das Ullersdorfer Café Lissy rauchfrei. „Ich hatte immer gehofft, dass die Politik endlich mal zu Stuhle kommt, mit einem generellen Rauchverbot in Gaststätten, aber das Hin und her geht offenbar weiter“, sagt Wirtin Lissy Stauß. Und sie sagte sich: „Jetzt ist Schluss!“ Am Sonnabend hat sie sich entsprechende Rauch-Verbots-Schilder gekauft; und nun ist es vorbei mit dem blauen Dunst über den Essens-Tellern in Ullersdorf. Die Wirtin, die selbst bekennende Nichtraucherin ist, hat es den Nikotinfreunden dabei schon immer nicht so leicht gemacht, sagt sie. „Ich habe nie Aschenbecher auf den Tischen stehen lassen; die Raucher mussten fragen, das ist schon eine kleine Hemmschwelle“, findet Lissy Stauß. Nun aber gibt es überhaupt keine Aschenbecher mehr – es sei denn, eine Gruppe mietet sich im Gesellschaftszimmer ein. „Wenn die Gruppe dann entscheidet, gern im Qualm sitzen zu wollen, können sie das dort gern tun“, sagt Lissy Stauß.

Schlechte Erfahrungen hat die Ullersdorferin in den vergangenen Tagen mit dem Rauchverbot übrigens nicht gesammelt, stellt sie klar. „Die Resonanz war durchweg positiv“, freut sie sich. Und die Raucher sind durchaus bereit, für eine Zigarette vor die Tür zu gehen, hat Lissy Stauß beobachtet. Vielleicht sollte sich die Politik einfach mal vor Ort in den Gaststätten umschauen – vielleicht würde sie dann mutiger, glaubt die Ullersdorferin jedenfalls.

Verändertes Rauchverhalten

Die Gäste selbst achten offenbar immer mehr darauf, ob in einer Gaststätte oder in einem Hotel geraucht werden darf oder nicht. Eine Entwicklung, die die beiden großen Radeberger Hotels Sportwelt und Kaiserhof übrigens bereits seit Jahren sehen. „Wir haben schon seit vielen Jahren extra Nichtraucherzimmer“, sagt Hotel-Manager Jens Richter dazu. Aber auch er hat festgestellt, „dass sich das Rauchverhalten der Leute in den letzten Monaten sehr stark gewandelt hat.“ Selbst beim Biertheater, das ja seine Spielstätte im Saal des Kaiserhofs hat, „rauchen immer weniger Zuschauer“, findet Jens Richter. Vielmehr nutzen die Raucher die eigens eingerichteten Raucher-Ecken, „wo es in den Pausen dann richtig voll ist“, wie der Hotel-Manager beobachtet hat. Außerdem ist er einem immer häufiger geäußerten Wunsch der Gäste des Hotels Sportwelt nachgekommen: Seit Jahresbeginn ist das Frühstück in der Sportwelt ausschließlich rauchfrei.

Raucher verzichten meist

Ebenfalls rauchfrei ist mittlerweile der Radeberger Ratskeller. Zumindest während der Mittagszeit und abends zwischen 18 und 20.30Uhr. „Ab und an fragen auch während der Mittagszeit noch Gäste, denen stelle ich dann einen Aschenbecher hin und sage, dass es letztlich ihre Entscheidung ist“, beschreibt Wirt Heiko Swoboda. Und hat beobachtet, „dass die meisten dann aufs Rauchen verzichten…“Auf ein Wort



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